Uniklinik – 2.Tag und jede Menge Schmerzen… – Teil 2

Auf meinem Zimmer angekommen habe ich erst mal versucht eine ganze Flasche Mineralwasser zu vernichten. Erfahrungsgemäß wird so einfach das Kontrastmittel schneller aus dem Körper ausgespült. Ich musste dann erst mal noch ein Weilchen schlafen. Also dieses Valium haut einen echt um. Unglaublich. So geschätzte zwei Stunden später bin ich dann mal wieder aufgewacht und habe langsam meine Umwelt wieder bewußt wahrgenommen. Nach der zweiten Flasche Mineralwasser musste ich dann doch mal aufstehen und die erste Flasche „wegbringen“. Mein Gott was hatte ich für nen Durckschmerz im Rückenbereich. Beim Laufen tut es auch jetzt immer noch höllisch weh. Wie eine Art Hexenschuss. Ich bin dann auch mal noch zu der Schwester vorgelaufen und habe gefragt ob ich jetzt mittlerweile was Essen darf. Die Schwester hat mir dann ne riesen Portion gemischten Salat gebracht mit ein paar Hähnchenbrust Stücken und ich hab dann erst mal langsam kauend meinen Magen gefüllt. :ess:

Danach hab ich es dann doch nochmal vorgezogen ein kleines Päuschen für meinen Körper und mich zu verordnen. Es dauerte dann ein ganzes Weilchen bis ich wieder einigermaßen sortiert war :zwinker: Ich hatte eigentlich schon fast gehofft, dass die Ärzte wie am Tag zuvor gegen halb fünf auf der Matte stehen und mir dann endlich berichten würden wie denn nu die Ergebnisse wären und zu welcher Erkenntnis sie gekommen sind. Aber es verstrich immer mehr und mehr die Zeit und mittlerweile war es dann auch schon sechs Uhr, als die Ärztin in das Zimmer reinschneite. Sie erklärte mir kurz und knapp, dass der Liquordruck in meinem Körper im Normalbereich liegen würde, (Wert 16). Außerdem hätte die Untersuchung ergeben, dass das Loch in der Zyste mit der Cisterne im Kopf gut kommunizieren würde, sprich das Wasser was in die Zyste reingeht, wird über das bei der OP in Ravensburg gemachte Loch, wieder abgeleitet. Somit kann die Zyste Stand jetzt nicht mehr wachsen. An für sich hört sich dieses Ergbnis ja nicht schlecht an, jetzt kommt das große aber.

Aaaaaaaaaaaaabbber:

Die Ärzte sagen, dass eine weitere OP (entweder Shunt oder eine endoskopische Fensterung) keinen Sinn macht, da der Liquorfluss in meinem Körper ja funktioniert. Ein Shunt wäre nur dann sinnvoll wenn dieser Liquorfluss nicht gegeben wäre bzw. stocken würde. Aber das tut er nicht. Somit wurde eine zweite OP komplett ausgeschlossen.

Tja und nun bin ich aber ehrlich gesagt nicht wirklich weiter als vor der Untersuchung. Natürlich habe ich jetzt weitere Erkenntnisse, aber meine Schmerzen usw. werden deshalb jetzt auch nicht weniger. Das ist das was mich momentan ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Ich meine operiert wird die Zyste nicht mehr und das heißt für mich, dass ich mich jetzt wieder im selben Kreis drehe wie zuvor. Ich habe mit der Ärztin dann gesprochen wie das jetzt weitergehen soll. Sie hatte gesagt, dass sie mir jetzt dann einen möglichen Therapieplan ausarbeitet. Ich soll eine Schmerztherapie machen, wenn möglich noch eine Physiotherapie, und noch so ein paar andere Dinge. Ziel ist jetzt mein Leben irgendwie so in den Griff zu kriegen dass die Zyste und ich uns arrangieren. So, dass ich mit den Schmerzen und den ganzen Sachen drum rum leben kann, und die Zyste im Kopf bleibt und da ihr „Leben“ lebt. Es wird dann in einem regelmäßigen Zeitraum (wie häufig genau ist noch nicht festgelegt) weiterhin das Verhalten der Zyste kontrolliert.

Tja und da nun nicht weiter operiert wird konnte ich dann noch gestern Abend direkt meine Sachen packen und noch nach Hause. War zwar schon 18:15 Uhr, aber ich hatte noch schnell im Internet einen Zug von Freiburg aus ausfindig gemacht, der nur ne halbe Stunde später Richtung Donaueschingen fuhr. Ich hab Hansi noch schnell angerufen :telefon: und ihm die Zeit durchgegeben wann ich in Donaueschingen ankommen würde und dann gings per Taxi auch schon zum Hauptbahnhof. Also wenn man doch noch deftige Schmerzen hat und das Valium aber noch nicht ganz raus ist aus dem Körper ist Zufahren gar nicht sooo schlecht :zwinker:

Um kurz nach acht bin ich dann in Donaueschingen angekommen und Hansi und Rambo haben mich dort abgeholt. Mein Gott was haben sich meine zwei Männer gefreut. Rambo konnte zwar nicht so wirklich verstehen wieso ich mich nicht gebückt hatte und ihn überschwenglich begrüßt habe, aber das war beim besten Willen mit meinen Schmerzen nun wirklich nicht drin. Wir sind dann noch die restlichen Kilometer nach Hause gefahren. Hansi hat noch bei einem Feld angehalten wo man selbst Gladiolen schneiden konnte. Ich hatte letztens gesagt, dass ich diese Blumen toll finde wenn sie in Ihrer vollen Pracht blühen und in so kräftigen Farben :blume: Habe neun Blumen geschnitten, bezahlt und hab dann ehrlich gesagt fünf Kreuze gemacht als wir hier zu Hause ankamen. Ich habe noch kurz ein paar Sachen ausgepackt und mich dann auch schon wieder ins Bett gelegt.

Heute Morgen habe ich mich immer noch nicht so wirklich prickelnd gefühlt. Umso froher war ich dann, dass Hansi die morgendliche Runde mit Rambo drehte. Weitere Strecken laufen funktioniert irgendwie noch nicht so dolle. Gut nach so viel Nadeln und dem ganzen Cocktail den ich in mir hatte kein Wunder. Wird wohl auch noch ein paar Tage so sein. War ja leider nicht nur irgendwie eine einfache Blutuntersuchung. :echt:

Tja also wie ihr seht ist mein Vorhaben am 11. August wieder nach Hause zu gehen kläglich gescheitert weil ich nun dann schon wieder am 05. August spät Abends hier zu Hause eingetroffen bin. 😎

Ich werd jetzt noch ein bisschen Fernsehen und noch ein bisschen was Essen. Wir lesen uns die Tage! Und ein herzliches Dankeschön an alle, die an mich gedacht haben.

:ciao:

– Michaela

P.S.: Fazit des Tages – Es geht weiter, auch wenn es manchmal nicht so scheint. Das Leben findet immer einen Weg und blüht plötzlich da wieder auf, wo man es am wenigsten erwartet.