Reha – ich darf vorstellen…

Meine dritte Woche hier neigt sich dem Ende und wir haben Sonntag. Ich bin noch genau 11 Tage hier und dann geht es wieder ab nach Hause. Die letzte Woche war hier mal wieder ordentlich voll gepackt. Ich sollte Berufstherapie Technisch an die Grenzen getrieben werden, aber ich kann es euch sagen, das  geht ja mal echt gar nicht. Um so weniger hat es mich dann auch schockiert, als am Mittwoch bei der Chefarzt Visite es zu mir hieß „Tja Frau Estler, sie müssen sich wohl auf ihr berufliches Aus für die nächsten zwei Jahre gefasst machen“ Heißt also im Klartext, dass ich jetzt dann in Rente geschickt werde. Und zwar erst mal für zwei Jahre. Ich habs zwar noch nicht schriftlich, aber es ist schon so sicher wie das Amen in der Kirche.

Habe gestern schon den Therapieplan für nächste Woche bekommen. Da sind allerdings noch höllen viel Berufstherapien drauf eingetragen und das obwohl sich das ja jetzt dann erledigt hat. Muss morgen erst mal nochmal mit dem Doc sprechen. Wahrscheinlich war der Planer schneller als die Eingeber der Visite. Es wird sich dann auch wohl der ganze Therapieplan wieder ändern. Wir werden sehen.

Gestern waren wir in Singen ein bisschen einkaufen. Hatten viel Spaß. Hier ist nächste Woche ein bisschen Fasching und ein Pyjamaball angesagt, dafür haben wir uns ein bisschen eingedeckt.

Ich hatte bei meinem letzten Eintrag ja schon mal geschrieben dass ich Donnerstag nach Konstanz gehe. Tja und das habe ich dann auch gemacht. Und jetzt wollt ihr bestimmt wissen, was ich da gemacht habe. Nun ja, viele von Euch wissen, dass ich in meinem Leben bestimmte Situationen, Krankheiten usw. durch ein Tattoo abschließe, bzw. für mich in der Weise eine Art Meilenstein, Erinnerung etc. Tja und so ist es nun dazu gekommen dass ich nun ein neues Tattoo besitze. Hatte schon lange mit dem Gedanken gespielt mir für die ganze Kopfsache, den Lebenseinschnitt, die Reha, den auf eine gewisse Art und Weise nötigen Neuanfang usw. einen neuen Meilenstein zu setzen. Donnerstag war es dann soweit und ich habe in Konstanz mir folgendes Tattoo stechen lassen.

Das Tattoo befindet sich auf der Innenseite meines linken Oberarmes. Es ist für mich mehr oder minder eine Aufforderung, jeden Tag neu zu nutzen und das beste daraus zu machen (eben „Carpe Diem“) Ich hab Kirschblüten dazu machen lassen, weil Kirschblüten für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit stehen (wer mehr darüber erfahren will kann hier bei Wikipedia nachlesen) Wie ihr auf dem Bild sehen könnt habe ich eine Kirschblüte, die gerade am Aufgehen ist, welche die in voller Blüte stehen und dann noch ein paar einzelne Blätte, die bereits von einer Blüte abgefallen sind. Ist für mich einfach eine Art Symbolik für die Vergänglichkeit. Momentan ist das Tattoo noch am verheilen, aber klappt alles ganz gut. Sogar mein Psychologe hier findet es wirklich gut :lach:

Meine Lieben, ich geh dann mal wieder weiter. Wir lesen uns!

Liebe Grüße

– Michaela