geht leider schon wieder zu Ende. Es ist Sonntag Abend und ich sitze gerade in der Ferienwohnung. Werde wohl auch gleich ins Bett gehen, da wir morgen schon wieder recht früh aufstehen müssen. Wir wollen um acht Uhr schon wieder losfahren, dass wir nicht all zu spät zu Hause sind. Papa und Hansi müssen Dienstag ja schon wieder arbeiten. Und außerdem liegen ja immer hin doch gut (inkl. Pause) fast acht Stunden Fahrt vor uns. Ich werde morgen früh noch schnell zu dem hier ansässigen Bäcker fahren und den traditionellen Butterkuchen holen, den wir von hier immer tonnenweise nach Hause mitnehmen. Ich esse echt keinen Kuchen, aber Butterkuchen von hier ist einfach echt der Hammer. Es ist wie eine Art Bienenstich, aber eigentlich doch nicht. Es schmeckt ganz anders. Man kann den auch sehr gut einfrieren. Von daher nehmen wir wenn wir hier sind doch schon immer einiges mit damit wir eine zeitlang versorgt sind.
Ich bin etwas traurig, dass der Urlaub schon wieder rum ist. Ich habe hier oben so viel Familie, da hat es mal wieder nicht mal annährend gereicht auch nur die Hälfte in den letzten Tagen jetzt hier zu besuchen. Man hat wieder so tolle Gespräche geführt und ist bei Leuten unterschiedlichen Alters gewesen. Manchmal hänge ich hier echt in mehr oder minder Träumereien fest. Mein Opa war ja von hier. Hier wohnen jetzt noch drei Geschwister von ihm. Ich habe meinen Opa leider nur nie kennenlernen können. Ich frage mich wie er wohl gewesen wäre. Seine Geschwister sind so freundlich, so unendlich offen und nett. Sein jüngster Bruder (Onkel Hans) ist z.B. so, wie ich immer gerne einen Opa gehabt hätte (habe leider den mütterlicher Seits auch nie kennengelernt).
Ich denke, dass wir im nächsten Jahr wieder hier her fahren werden. Es stehen dann doch einige Familienfeiern hier oben an. Zum einen wird mein Patenonkel 50, dann wird noch ein Onkel von meinem Papa 80, die Tante von meinem Papa wird 80 und der Onkel von meinem Papa hat noch goldene Hochzeit. Das sind alles Feste, die hier oben doch schon echt beachtlich groß gefeiert werden. Ob Hansi noch einmal Lust hat hier her zu fahren weiß ich nicht. Er schien doch recht genervt, bzw. gelangweilt die letzten Tage. Naja gut, man kann die ganze Gegend hier nicht mit der schwäbischen Alb vergleichen. Hier ist nun mal alles flach, die Verhältnisse zwischen Nachbarn und auch Familie wesentlich offener und herzlicher. Er kennt das halt alles nicht so wirklich und von daher denke ich, dass es für ihn die letzten Tage einfach zu viel war.
Es sind jetzt nicht mal mehr wirklich zehn Tage bis zur OP. Manche hier haben dann schon gesagt, dass sie das notieren müssen wann das ist, damit sie an mich denken, usw. Ich finde es nett, dass so viele Leute an dem Tag an mich denken werden / wollen. Ich wäre Euch aber auch dankbar, wenn ihr an dem Tag bitte nicht gleich Hansi oder meine Eltern mit Nachfragen, wie es mir geht bombardieren würdet. Am besten einfach hier in dem online Blog reinschauen. Wir werden echt versuchen das hier immer alles auf dem aktuellen Stand zu halten. Und wenn hier mal zwei oder drei Tage nichts stehen sollte, dann heißt das nicht, dass etwas passiert ist oder dass ich keine Lust mehr habe, sondern dass es einfach irgendwie etwas anderes gibt, was gerade mehr unsere Aufmerksamkeit erfordert.
Gestern habe ich in einem Geschäft hier in der Gegend noch einen sehr schönen Schal gefunden. Der lässt sich hervorragend als Kopftuch anwenden und ist so unendlich schlicht.
Ich habe ihn gleich gekauft, weil es so etwas ist, wie ich jetzt dann doch schon länger gesucht habe für meine Zeit nach der OP. Denkt jetzt nicht, dass ich mich damit abgefunden habe, dass meine Haare bald weg sind. Damit kann ich mich einfach nicht anfreunden. Aber ich muss ja versuchen eine für mich doch annehmbare Lösung zu finden. Ich meine es ist schließlich einfach eine bevorstehende Tatsache und deshalb muss ich auch versuchen, das Unangenehme möglichst erträglich zu machen.
Ich werde morgen Abend wieder von zu Hause aus schreiben.
All denen, die morgen arbeiten müssen wünsche ich einen nicht all zu stressigen Start in die neue Arbeitswoche.
Ich freue mich natürlich auch jederzeit über eMails oder sonstiges.
Ein letztes Mal sende ich Euch noch Grüße aus dem hohen Norden.
– Michaela
P.S.: Fazit des Tages – Ein Mensch kann viel ertragen, solange er sich selbst ertragen kann.
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