Manchen Hundeführern fehlt es an Gehirn…

Also ich bin ja wirklich ein sehr netter Mensch, zumindest meistens aber manchmal ist mir dann so manches auch einfach zu viel und zu doof! Sowieso am frühen Morgen wenn dann manche meinen, dass sie mich beklugscheißern müssen etc.
Ich hatte ja vor längerer Zeit schon einmal von einem Morgenspaziergang berichtet bei dem ich von einer Frau aus dem Wohngebiet in dem ich wohne blöd angemacht wurde. Nein diese Frau habe ich heute nicht wieder getroffen, aber genau so wie dort war meine Freundlichkeit

Ich laufe mit Beau bei uns im Wohngebiet nur noch sehr selten. Sowieso seit da so viele läufige Hündinnen unterwegs sind, dass es für Beau (und auch für mich) nur noch mehr Stress ist, als entspanntes spazieren gehen. Da verfrachte ich Beau lieber morgens kurz ins Auto und fahr mit ihm zu einem Verladebahnhof ganz in der Nähe, von wo aus man durch ein Waldstück seine Morgenrunde drehen kann. Das ist ne angenehme 25 Minuten Runde und genau richtig vor dem Frühstück für alle Beteiligten.

In der Regel treffe ich da morgens auch nie auf irgendwelche Leute und es ist wirklich ein „entspanntes in den Tag starten“. Doch ich hab keine Ahnung war heute morgen da los war. Regelrecht eine kleine Invasion an Gassigehern (drei an der Zahl unmittelbar aufeinander).

Nun ja, ich dachte mir, dass es eigentlich ganz gut ist, da ich mit Beau ja momentan viel daran arbeite, dass er mal gelassener wird, wenn er Fremdhunde sieht. Momentan ist es so, dass er, wenn er einen Fremdhund sieht, unbedingt den mal beschnuppern und hin will. Gleichzeitig fängt er unsäglich das fiepen an, wenn er das nicht darf und zittert auch regelrecht, weil sich bei ihm irgendwie eine derartige Anspannung aufbaut, dass es ihn fast in Extase zittert.
Ich gehe mit Beau mittlerweile immer ganz an die Seite, lasse ihn dann da absitzen oder ins Platz liegen und er muss den anderen Hund an sich vorbeiziehen lassen. Er hat schon sehr gut verstanden, dass er sitzen muss und auch vor allen Dingen bleiben wenn der andere Hund kommt, aber es gibt einfach Situationen, in denen dann die Spannung für ihn unerträglich wird und er doch aufsteht. Aber das passiert mittlerweile nur noch, wenn der Hundeführer, der uns entgegen kommt so eine Flachpfeife ist wie heute morgen auch wieder.

Ich hasse es wenn durch die anderen Hundeführer die ganze Übung kaputt gemacht wird. Wie soll Beau denn da nun endgültig mal lernen, dass man nicht immer mit den anderen Hunden spielen oder diese beschnüffeln kann?

Hier mal zwei Beispiele, unter anderem auch eines von heute Morgen

Beispiel 1:
Beau und ich gehen spazieren. Er läuft an der Schleppleine (7,5 m). Ich sehe von etwas weiter weg einen Jogger kommen mit einem nicht angeleinten Hund. Bevor Beau die beiden sieht rufe ich ihn mit „Hier“ zu mir heran. Er kommt auch direkt () und ich gehe mit ihm auf auf die Wiese neben dem Weg und lege ihn ins Platz. Der Jogger sieht das ganz genau und joggt fröhlich an uns vorbei, wohl gemerkt ist sein Hund immer noch nicht angeleint. Beau liegt noch sehr entspannt neben mir, hat den Fremdhund schon gesehen. Ich gebe ihm nochmal den Befehl „Platz“ zur Bestärkung. Und dann passiert das, was ich schon geahnt hatte: Der Joggerhund trabt fröhlichst auf uns zu. Ich ruf noch zu dem Jogger „He können Sie bitte ihren Hund zu sich nehmen, ich möchte nicht, dass er zu meinem Hund kommt“. Der Jogger bleibt darauf hin kurz stehen und will seinen Hund (Ronja) zu sich ranrufen. Keine Ahnung wie häufig er „Ronja…hiiiiier) ruft. Doch Pfeifendeckel, der ist das Gerufe vollkommen wurscht und sie steht auch schon direkt vor Beau. Dieser bleibt noch im Platz liegen, aber ich merke schon, dass es für ihn nicht mehr haltbar ist und gerade als ich ihm das Frei Kommando geben will, weil ich schon sehe, dass die Übung völlig für den Popo ist und nicht mit Erfolg abgeschlossen werden kann, springt er auch schon auf (Ronja hat ihn echt penetrant zum Spielen aufgefordert) und rast mit ihr los. An ein halten des Hundes mit der Schleppleine ist in keinster Weise zu denken! Ich fluche lauthals vor mich hin und dreh mich gerade zu dem Jogger um, da seh ich dass der sich einen sch…. um seinen Hund kümmert und wieder munter weiter joggt. Ich ruf ihm deutlich sauer hinter her „Hallo? Halten sie es nicht mal für nötig ihren Hund zu sich zu holen? Ich hasse genau so Leute wie sie, die sich einen Dreck um andere Leute und Hunde kehren, von denen mehr als offensichtlich ist, dass dort etwas geübt wird oder ähnliches!“ Der Mann joggt weiter und ich schreie noch mals „Bleiben sie verdammt noch mal stehen! SOFORT! Sonst kann ich meinen Hund nie mehr kriegen, wenn ihre Hündin mit ihnen davon rennt und mein Hund gleich mit!“ Er bleibt stehen, ruft aber seine Ronja nicht zu sich ran. Ich gehe also schnurstraks auf Ronja und Beau zu, schnappe Beau’s Schleppleine, ziehe ihn weg, gebe ihm ein scharfes Sitz, was er auch Gott sei dank direkt macht und die wehrte Ronja, die weiter penetrant ihn rausfordert packe ich im Genick und sage ihr, dass jetzt Schluss ist! Der Jogger kommt zu mir und fragt was ich denn da tue. Ich dachte echt ich hab mich verhört! Darauf hin sag ich zu ihm nur noch: „Nehmen sie ihren Hund an die Leine verdammt!“ daraufhin sagt er „Ich habe gar keine Leine dabei! Brauch ich auch nicht. Ronja hört perfekt und wenn ihr Hund sie zum spielen auffordert sollten sie dem auch mal ein bisschen Spaß gönnen!“ Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte ihm eine geklatscht!

Beispiel 2:
Heute Morgen passiert! Beau und ich laufen los. Sehen schon von weitem, dass da ein Frau/Hunde Gespann vor uns herläuft. Sie hat wohl dasselbe Problem bei Fremdhundenbegegnungen und geht direkt an die Seite. Beau fiept schon leicht und will zu dem Hund hin. Ich halte die Leine aber sehr kurz, grüße die Frau kurz und laufe direkt mit Beau dran vorbei. Nicht gerade sauber Fuß läufig, aber wir haben das erste Gespann also passiert. Und weiter gehts. Bei dem Waldweg sehe ich von weitem eine Frau mit schwarzem Show Labrador auf uns zukommen. Ich kenne diese Frau und weiß auch, dass sie es mit der Hundeerziehung nicht so ernst nimmt und auch immer totaaaaal entspannt ist wenn der Hund was will. Sie sieht, dass ich Beau an der Leine habe und mit ihm auch schon zur Seite gehe und ihn absitzen lasse. Darauf hin leint sie ihren Hund (Jacky) an und ich denk schon so: Ah sie hat begriffen, dass ich nicht möchte, dass ihr Hund zu Beau hinkommt!
Tja und was passiert dann? Sie läuft mit ihrem Hund vorbei. Der ist sichtlich daran interessiert mal an Beau zu schnuppern. Beau sitzt nach wie vor. Und was macht die Frau? Sie gibt Jacky mehr Leine, so dass der direkt und unverblümt zu Beau laufen und ihm übers Gesicht schnuppern kann Beau fühlt sich mehr oder minder von dem Hund bedrängt und steht auf. Ich sezte ihn direkt wieder hin und sage im gleichen Atemzug zu der Frau: „Genau das wollte ich nicht!“ Sagt sie (wohl weißlich das ihr Jacky immer noch tun kann was er will) „Wieso denn nicht?“ und ich antworte „weil mein Hund lernen und verstehen muss, dass nicht jeder Hund beschnupper und bespielbar ist, sondern nur die, für die er auch von mir ein Frei Kommando bekommt“ und dann sagt sie „Ja dann dürfen sie hier nicht sein! Und das nicht mit Jacky üben“. Bitte was?! Ich sag dann „Ich will nicht mit ihrem Hund üben sondern mit meinem und was glauben sie wieso ich schon auf die Seite gegangen bin und ihn absitzen habe lassen!? So dass sie und ihr Hund den ganzen Weg für sich haben um einfach kommentarlos an uns vorbeizulaufen, ohne dass Ihr Hund direkt von meinem steht und stehen bleibt!“ Ich laufe mit Beau weiter. Das ist wirklich zu viel! Ich hör dann nur noch wie die Frau sagt „Komm Jacky, der andere Labrador darf nicht spielen, der hat ein ganz strenges Frauchen, der hat kein schönes Leben!“ HALLO? Gehts noch? Ich war kurz davor darauf noch was zu antworten, aber das wäre nun wirklich nicht mehr annährend freundlich gewesen, sondern bitter böse! Und da ich ins Büro musste habe ich mir das auch dann verkniffen. Aber die Übung war natürlich wieder kaputt gemacht worden. Und das in höchstem Maße!

Dass es auch anders geht habe ich Gott sei Dank auch schon erfahren dürfen. Je ruhiger und gleichmäßiger der andere Hundeführer und Hund an Beau vorbeiziehen, umso entspannter bleibt auch er. Das habe ich auch schon nicht nur in der Stadt, sondern auch im „Freigelände“ erlebt. Da haben manche Menschen einfach direkt kapiert, dass Beau wohl noch in einem Lernstadium ist, und es wohl besser ist weiter seines Weges zu gehen.

Es gibt sie also doch noch, die Menschen mit Verstand, wobei diese wohl wirklich sehr rar gesät sind, zumindest bei uns hier in der schwäbischen Pampa

Aber ich geb die Hoffnung nicht auf, dass Beau das doch noch irgendwann gut lernt mit dem „ignorieren“ von Fremdhunden….wie gesagt IRGENDWANN…

– Michaela