Also so langsam werde ich gerade nicht schlau daraus was mir mein Kopf signalisieren will. Heute Nacht bin ich mehrmals aufgewacht, weil ich so dermaßen heftige Kopfschmerzen hatte, dass ich weder liegen, noch stehen noch sitzen konnte. Im meinem linken Ohr hat es wieder so angehört wie wenn ein Hubschrauber rumfliegen würde und überall im Kopf hat es gepocht, gestochen und was weiß ich. Meine Narbe war auch auf einmal wieder ganz heiß und total geschwollen. Nix hat dagegen geholfen außer wieder hinliegen und warten dass es aufhört. Dementsprechend war ich heute morgen auch total gerädert. So fertig war ich echt schon lang nicht mehr. Ich bin ja echt mal gespannt wie die kommende Nacht wird.
Ich habe den Vormittag dann auch langsam angehen lassen, da jede schnelle Kopfbewegung absolut nicht gut getan hat. Um die Mittagszeit bin ich dann Richtung Ebingen gefahren um dort die Sache mit meiner defekten Maus zu regeln. Die waren im „Ich bin doch nicht blöd Markt“ auch so freundlich und haben mir gleich die defekte Maus ausgetauscht. Somit habe ich wenigstens dieses Problem nicht mehr und sitze hier jetzt wieder mit einer voll funktionsfähigen Wireless Mouse. Das ist schon eine Erleichterung wenn man nicht ständig mit dem Touch Pad vom Laptop arbeiten muss.
Ich bin dann noch ein bisschen durch die Stadt gelaufen. Das Wetter war heute ja nicht so wirklich schlecht. Endlich mal trocken und wieder ein bisschen Sonne. Der Schnee schmilzt so langsam auch immer mehr und ich hoffe, dass auch nicht mehr wirklich was nach kommt vom Himmel. Aber laut Wetterbericht soll das ja die nächste Zeit nicht mehr so der Fall sein. Bei meinem Streifzug war ich dann noch auf dem Rathaus und hab mir ein paar aktuelle Bauplatzausschreibungen mitgenommen. Steffis Bau fängt jetzt bald an und irgendwann wollen Hansi und ich auch mal bauen. Damit wir mal einen groben Anhaltspunkt haben was ein Bauplatz hier in Albstadt kostet habe ich jetzt eben ein paar Unterlagen mitgenommen. Derzeit gibt es ein wirklich großes Angebot an Bauplätzen, da irgendwie niemand so wirklich Vertrauen auf Bauen hat. Ich muss die Pläne mal in Ruhe zusammen mit Hansi sichtigen.
Zu Hause habe ich mich dann noch meiner Wäsche gewidmet und noch ne Runde in die Waschmaschinen befördert. 
Bügeln sollte ich auch demnächst mal wieder, aber da braucht es schon immer gaaaaaanz viel Motivation bis ich mich dazu hinreißen lasse. Aber ich denke es wird wohl oder übel bald so weit sein müssen.
Morgen früh muss ich zu meinem Psychologen. Ich bin wirklich auf dem sein Gutachten gespannt. In seinem letzten stand, dass ich erschöpft und gequält wirken würde. Naja gut, damit lag er auch nicht ganz so falsch. Ich denke wir werden auch ein EEG machen um zu schauen wie meine Hirnströme so strömen. Morgen Abend habe ich dann noch eine weitere Cranio Sacrale Therapie Sitzung. Am Mittwoch muss ich dann auch schon wieder nach Bad Waldsee pendeln um dort meine nächste Osteopathie Sitzung. Ich bin gespannt wie sehr mein Körper dann wieder mit mir beleidigt ist nach all den Plagereien. Aber der kann nicht immer meinen dass es nach seinem „Kopf“ geht (was für ein unglaubliches Wortspiel zu diesen Abendstunden, wirklich unglaublich). 
Heute in sechzehn Tagen ist die ganze Nachuntersuchung schon vorbei. Ich bin so langsam irgendwie jeden Tag noch etwas mehr angespannt wie das ganze wohl ausgehen wird. Dieses Mal wird mich ja mein Dad begleiten und nicht Hansi. Vielleicht bringt er mir ja ein bisschen Glück wer weiß? Wenn ich schon an die ganze Geräuschkulisse bei der Kernspintomographie tut mein Kopf jetzt schon wieder weh. Diese Gerätschaft und ich werden wohl nie so wirklich Freunde werden.
Ich bin ehrlich gesagt auf das Ergebnis bzw. die Erkenntnis von der Nachuntersuchung gespant. Ich werde dem Arzt auch klar sagen, dass ich nicht nochmal den Nerv habe drei Monate zu „warten“. Das wird dann auch schwierig was die Arbeit im Geschäft betrifft, was das finanzielle betrifft usw. Meine momentane Einschätzung und Erfahrung ist die, das mein Kopf Alltagstauglich ist, aber nicht arbeitsalltauglich. Meinem Kopf fehlt das Training, die Disziplin. Und die kann ich meiner Meinung nach nur durch eine professionelle Hilfe, bzw. ein professionelles Training erreichen und das Stück für Stück. Die ursprünglich geplante Wiedereingliederung hat, bzw. hatte auch nicht den Erfolg wie gedacht. Es ist einfach so, dass wenn ich ins Geschäft komme, jeder sieht „Ah die Frau Estler ist wieder da“. Für die Kollegen bin ich dann automatisch wieder gesund und zu 100% einsetzbar. Ich muss in ihren Augen auch alles wieder so schnell und so gut können wie vor meiner OP. Es kommen sicherlich die Fragen wie es mir geht usw. aber dennoch ist es für Aussenstehende schwer nachvollziehbar, dass bei mir einfach noch nicht alles wieder stimmt. Hätte ich eine schwere Grippe mit Husten und Schnupfen etc. würden sie sagen „Schau, die Fr. Estler hat Schnupfen und Husten, der geht es wohl echt nicht so gut, die hat es erwischt“. Bei mir ist es momentan aber halt so, dass Kopfschmerzen nicht sichtbar sind für Außenstehende. Genau so wenig die Amnäsie und die Konzentrationsschwierigkeiten. Außerdem ist es für viele schwer nach vollziehbar wieso ich jetzt für Dinge, die ich sonst in gut fünf Minuten erledigen konnte, jetzt auf einmal eine halbe Stunde benötige. Die Aufgabe ist doch die gleiche geblieben…..
Und das Ganze drückt dann halt so langsam auch auf die Psyche. Es ist irgendwie ein erhöhter Leistungsdruck der dann kommt. Es sind einfach in Summe mehrere Dinge, die momentan nicht passen. Zum einen ist mein Kopf sicherlich, wie Hansi auch der Ansicht ist, teilweise unterfordert, aber in gewissen Situationen auch klar noch überfordert. Ich muss den Mittelweg, bzw. die „Zusammenführung“ noch finden. Und ich denke der beste Weg hierfür wäre eine darauf spezialisierte Reha mit langsamen Aufbautraining. Naja wir werden sehen was mein lieber Doc so weiß am 31. März. Jetzt ist morgen erst mal mein Psychologe dran.
Ich schau jetzt mal noch Stefan Raab und TV Total. Ich wünsche Euche einen schönen Abend. Bis morgen!
– Michaela
P.S.: Fazit des Tages – So wie die Felsen nicht zerbrechen wenn die Wellen an die Küste schlagen, sondern zu schönen Formen geschliffen werden, so kann Veränderung auch unseren Charakter formen und unsere harten Kanten rund polieren.
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