Wir feiern meinen 200sten Artikel…

Ich schreibe heute meinen 200sten Artikel. Hätte nie gedacht, dass ich so lange und so viel bloggen werde. Eigentlich war der Grund für den Blog ja meine Zyste. Als das alles los ging hatte ich einfach die Idee, dass ich mit Hilfe des Blogs die Leute immer auf dem Laufenden halte was die Zyste so macht. Mittlerweile ist der Blog irgendwie wie eine Art Tagebuch meines Lebens geworden. Gut, die Zyste existiert ja nach wie vor und hat mein Leben auch immer weiter im Griff.Durch das Blogschreiben habe ich irgendwie jederzeit die Möglichkeit das passierte in meinem Leben nochmal genauer und auch irgendwo ein Stückweit subjektiver zu betrachten. Das ist manchmal nicht gerade das schlechteste.

Heute Morgen hatte ich mal wieder einen Massage Termin. Also irgendwie scheint mein Hals Nacken Bereich wie ein Betonklotz zu sein. Ob sich da jemals was ändert und bessert wag ich persönlich noch ein bisschen zu bezweifeln. Ich weiß ich weiß, manche von Euch werden jetzt sicherlich sagen, dass ich doch nicht alles immer so pessimistisch sehen soll usw., aber he Leute, wenn ihr mal nach neuen Monaten irgendwie noch nicht so wirklich in irgendeine Richtung einen Fortschritt spürt, dann würdet ihr doch auch mal so langsam skeptisch werden oder nicht?! :kratz:

Habe heute Morgen dann auch noch mit der Uniklinik in Freiburg telefoniert. Da das so mit dem Kopf ja nicht weitergehen kann habe ich beschlossen jetzt noch ne andere Meinung einzuholen. Tja und da mein Masseur Volker und mein Hausarzt mir geraten haben mich doch mal an das Neurozentrum in Freiburg zu wenden habe ich da jetzt mal angerufen und mir in der Neurochirugischen Ambulanz für Dienstag, den 02. Juni um 11:30 Uhr einen Termin geben lassen. Die Frau, die dort ans Telefon ging war wirklich sehr sehr nett. Ich hab ihr meinen momentanen Stand und Sachverhalt erklärt und sie meinte dann, dass das ja alles schon etwas arg bescheiden wäre. Naja auf jeden Fall kann ich da jetzt in knapp drei Wochen hin und dann werden wir weitersehen. Vielleicht haben die ja eine Lösung parat, an die bisher noch überhaupt gar niemand gedacht hat. Wer weiß das schon? 😎

Der Tag bei uns heute war mal wieder total vom Wetterdurcheinander geprägt. Erst war was richtig schön sonnig und warm, dann war es auf einmal wieder so richtig heftig schwarz, dann hat es gestürmt wie bekloppt, dann geregnet, Hagel dann wieder Sonne und immer so weiter. Ich dachte eigentlich immer, dass es nur im April so Wetter gibt. :kratz:

Heute bin ich schon gefragt worden wie ich das eigentlich mache. Als ich dann fragte „wie mache ich was?!“ Hieß es „Naja das alles was du so machst, mit der Krankheit, deinem Leben, usw.“ Tja die Frage fand ich dann doch etwas komisch, bzw. außergewöhnlich. Ich hätte jetzt als Antwort dann schreiben können: „Och, das ist ganz einfach: Ich stehe morgens auf, gehe mit dem Hund raus, dann esse ich meistens was, dann setze ich mich an meinen Laptop, surf ein bisschen in der Gegend rum, trink was nebenbei, wäsche gelegentlich meine Wäsche, gieße meine Blumen, geh dann wieder mit dem Hund laufen, hab dann meist noch irgendwelche Therapien, ess wieder was, geh wieder mit dem Hund laufen und irgendwann nach dem Blog schreiben geh ich dann ins Bett.“ Ich denke aber, dass das nicht die Antwort auf die Frage gewesen wäre. Tja und so habe ich mich mal selbst gefragt, wie ich das denn eigentlich mache. Und wisst ihr was? Ich hab noch keine Antwort gefunden, die für mich zufriedenstellend wäre. :kratz:

Momentan lebe ich ehrlich gesagt noch mehr oder minder mit der Hoffnung, dass sich irgendwann mal noch was ändert in den Tag hinein. Als mir damals (2002) die Sache mit meiner Speiseröhre offenbart wurde hatte ich gar nicht so viel Zeit zum überlegen, da ich doch recht zeitnah dann schon operiert wurde. Die Zeit danach war etwas arg schwierig (jetzt gesundheitlich gesehen) weil ich echt bei null mit Essen lernen usw. wieder anfangen musste. Zeitgleich lief mein Studium noch weiter, welches ich unter keinerlei Umständen auch nur irgendwie annährend aufgeben wollte. Dank meinen Jungs habe ich des dann auch letztenendes geschafft. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen was das für mich für ein Erfolgserlebnis war. Das kam damals genau zur richtigen Zeit für mich und meinen Körper. Es war wie eine Bestätigung für mich, dass mein Körper was von mir abverlangen kann, er aber nie wirklich die ganze Kontrolle über mein Leben gewinnen kann.

Als ich dann kurze Zeit später mit einem geplatzen Blinddarm wieder im Krankenhaus war (ziemlich akut) habe ich für mich auch gedacht und die Hoffnung gehegt, dass das alles ohne Probleme überstanden werden kann. Ich hatte ja meine Jungs, dank denen ich den Anschluss im Studium nicht verloren habe und schon die notwendige Krankenhauserfahrung, damit ich auch dort die nötige Ruhe bewahrt habe. Ich weiß noch genau, dass ich noch mit Fäden in der Narbe mit meiner Family damals zum 80sten Geburtstag meiner Oma gefahren bin. Mein Gott hatte die sich damals gefreut mich zu sehen und dass ich mir das nicht hab nehmen lassen mit ihr zu feiern. Das war für mich zu diesem Zeitpunkt dann wieder ein notwendiges Erlebnis was ich damals gebraucht hatte um wieder zu meiner Stärke zurück zu finden.

Tja nur dieses Mal ist irgendwie alles anders. Zum einen gibt es für diese Zyste kein Patentrezept. Nach meiner OP waren meine Jungs nicht da, weil wir mittlerweile in ganz Deutschland verstreut sind und auch nicht mehr zusammen studieren so dass ich da irgendwie einen Zug auf der Sache gehabt hätte. Genau so warte ich seit meiner Entlassung immer noch auf ein Erfolgserlebnis, oder irgednwas, was mich darin bestärkt mit der OP das Richtige gemacht zu haben. Wobei dieses Erlebnis dann schon einiges zu bieten haben muss, ich meine neun Monate sind im Land und mit der OP haben wir rein gar nichts erlangt, überhaupt nicht! Im Gegenteil: Ich hab noch mehr Beschwerden als zuvor. Außerdem habe ich meinen Job verloren. Die Zyste hat also im Vergleich zu meinen vorherigen OP Geschichten bisher schon einiges gefordert. Und es ist auch noch nicht so wirklich ein Ende in Sicht. Das ist so langsam die Sache, die mich anfängt mürbe zu machen.

Was würdet Ihr in meinem Fall machen? Würdet ihr zu zig anderen Ärzten rennen und noch weitere (wahrscheinlich unterschiedliche) Meinungen einholen? Wahrscheinlich am Ende um keinerlei entscheidende Erkenntnis reicher?! Würdet ihr aus euch ein Versuchskaninchen machen lassen, an dem man Schritt für Schritt mögliche Heilungsmethoden ausprobiert, in der Hoffnung, dass eine davon einen weiter bringt? Oder würdet ihr erst einmal wieder Euer Leben leben, damit ihr für euch wieder mit euch ins Reine kommt und auch mal wieder von so einem Art Gefühl der Zufriedenheit sprechen könnt?

Alles nicht so einfach irgendwie. Ich werde jetzt mal ne Nacht drüber schlafen und dann mal schauen was meine Gedankenwelt morgen so zu dieser Thematik weiß.

Bis dahin wünsch ich Euch nur das Beste

– Michaela

P.S.: Fazit des Tages – Wenn du allein bist und nicht weißt wohin mit all deinen Fragen, dann möge sich dir eine Tür öffnen, die dich eintreten lässt in die Räume der Zuversicht.